am folgenden tag wurde zur kater-bekämpfung ein ausgedehnter spaziergang durch die innenstadt von erfurt unternommen. dort hörte ich nicht nur vom Jurin-Gagari-Ring und kaffeetrichter, sondern lernte auch dass "anger" nicht nur als englische vokabel in oasis-songs verwendet wird. die jungen mädels tragen ihrer haare rotwein-rot (nicht zu verwechseln mit den erdigen henna-rottönen der 80er) und die jungs entweder igel-schnitt oder glatze (als ausdruck ihrer ästhetischen wertevorstellungen oder politischen ausrichtung).

bei der krämer-brücke lungern dann noch die lokalen punks (...not dead!) mit zigarette, flaschenbier und handy herum und haben wohl auch irgendwann den spruch "orwell was an optimist" an die mauer gepinselt. beim inspektionsbesuch am bahnhof albern dann noch zwei typen bekleidet in unterhosen vor einem waschsalon herum: komplettwäsche.

erfurt ist nicht unlustig und schon gar nicht unschön aber manchmal sicherlich schön langweilig.

war das motto des 30ten geburtstags eines ehemaligen kommilitonen. in die thüringer landeshauptstadt waren gäste aus münchen, berlin und eben erfurt geladen um als geschlossene gesellschaft im Berg-Cafe zu feiern. nach etwas frisbee, yoga und spaziergängen durch den nahegelegenen wald (steiger) wurde dunkles und helles bier unterm paulaner-schirm getrunken.

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das jetzt-magazin der süddeutschen zeitung ist tod.
der knallbunte querschnitt durch die jugendliche kultur, der in papierform der montagsausgabe der SZ beiliegt, steht vor dem aus. wie schon vor einigen monaten mit dem sender viva2, sinkt mit dem ableben des jetzt-magazins der qualitätsspiegel der deutschen medienlandschaft rapide nach unten.

unsere von der wirtschaft assimilierte gesellschaft bietet keinen platz für hochwertigen content, rentabel sind vor allem trash-gazetten die sich an die breite masse richten. qualität setzt sich eben doch nicht durch, wie wäre sonst der erfolg von Britney Spears und Mc Donald's zu erkären?

was kann man tun?

a) den unmut über den vorfall in eine online-rettungsaktion umlenken

b) sofort das montags-abo der süddeutschen kündigen (kündigungsgrund angeben!)

c) sich freuen dass wenigstens die online-community um www.jetzt.de vorläufig bestehen bleibt.