maC.loG - mixed hot shit from berlin
 

_ ricoloop oder der beck aus'm friedrichshain

Die geographischen Wurzeln von Ricoloop liegen am Boxhagener Platz im Friedrichshain, wo man ihn an sonnigen Sonntagen hören und erleben darf. In Rico stecken zahlreiche musikalische Seelen: vom Live-Looper über den Elektro-Frikkler bis zum Songwriter mit Akustikgitarre lebt er das, was er in sich findet. Gerade die musikalische Vielfalt und Ricos direkter und scheinbar leichtfüßiger Zugang dazu ist das Bemerkenswerte und erlaubt Vergleiche zum kalifornischen Beck, der sich bis heute jeglicher Schubladen-Zuordnung verweigert.

Umgeben von seinen zahlreichen Instrumenten schichtet Rico in seinem Projekt Ricoloop Soundschleifen übereinander. Dabei nutzt Ricoloop den öffentlichen Raum um live vor geladenem und dahergelaufenem Publikum seine multi-layer Audio-Bilder zu zeichnen. Als technische Hilfe benutzt er lediglich eine kleine Loopstation mit der er sich und seine Musikgeräte aufnimmt und als Loop wieder abspielt. Die Audioschleifen erzeugt Rico dabei mit Akustikgitarren, Bass, Mundharmonikas, alten Synthesizern, Getränkeflaschen, Bongos, Harmonika oder mit seinem Mund. Als Human Beatbox spielt sich Rico sein benötigtes Schlagzeug einfach mit dem Mikrophon ein, er rappt, er singt oder er sampelt einen kläffenden Hund oder eine röhrende Bohrmaschine und legt das alles Spur für Spur übereinander.

ricoloop - rico loop

Das hört sich jetzt alles nach avantgardistischer Klangkunst an? Das ist es aber nicht!

Denn Ricoloop hat den Groove: jeder neu aufgenommene Loop schmiegt sich wie ganz von selbst an den bereits bestehenden organischen Schleifenbrei. Jedes Mal wenn man bereits das musikalische Finale vermutet, schlingt sich noch ein weiterer Loop ins Ohr. Ricoloop jammt mit sich selbst und scheint sich in diesen Ego-Jams immer wieder neu zu entdecken und zu erfinden.

Man kann sich das alles als frei verfügbare mp3s auf Ricoloop / download anhören, kann damit aber leider nicht annähernd das Live-Erlebnis ersetzen.

Wenn ihr Glück habt, spielt Rico neben seinen Audio-Bildern auch ein paar seiner Originale. Zu Ricos Identität als Songwriter sei euch "Kinderaugen" (aka "Barfuss durch den Sand") wärmstens empfohlen - Bitte laut hören!.

Und jetzt geht raus und seht euch Ricoloop live an!

Halbwegs aktuelle Daten gibt’s bei Rico loop / news&gig’z.

Außerdem im Oktober:
Ricoloop als Support der Ohrbooten auf Tournee
.

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_ strassen jongleur ohne namen

Immer wenn ich abends mit dem Fahrrad den Ernst-Reuter-Platz streife sehe ich Ihn wieder: Den Jongleur in rot-gelber Kluft, der mit seinen 3 Kegeln für die stehenden Autos in der Rot-Phase eine Kurzaufführung absolviert. Die Ampel schaltet auf Rot, die Autofahrer halten an und er läuft lässig in die Mitte der Strasse und beginnt kunstvoll mit seinen 3 Kegeln zu jonglieren - natürlich mit Speziall-Effekten wie Kegel durch die Beine, Kegel hinterm Rücken oder Kegel hoch in der Luft.
Nach dem Performance verneigt er sich vor den Autos und läuft mit einer roten Kappe in der Hand durch die startenden Autos. Manche geben ihm was, viele versuchen ihn zu ignorieren und manchmal wird er auch berlinerisch angebrüllt.

Der Strassen Jongleur Ohne Namen

Tagelang habe ich Ihn und die Reaktionen der Autofahrer nur still beobachtet, was meist ein breites Grinsen auf mein Gesicht legte. Dann hab ich ihn endlich angesprochen, fotografiert und ausgefragt.

Er stammt aus Argentinien (das momentan in einer wirtschaftlichen Katastrophe vor sich hinsiecht), spricht gutes Englisch und ist offensichtlich schon viel auf der Welt rumgekommen Auf die Frage nach der Reaktion der im Rotlicht der Ampel stehenden Fahrer meint er "oh man, I tell you... half of them are real zombies" aber er relativiert es und sagt "... most of them are nice". Er erzählt mir, dass dies sein "summer job" ist und er in ein paar Wochen wieder nach Südamerika fährt - nicht nach Argentinien zurück aber nach Chile...

Wir haben uns knapp 20 Minuten unterhalten währenddessen er sogar zwei Rot-Phasen ausgelassen hat. Ich hab einige Fotos von ihm geschossen ("no problem - if you make any money with it... give me some...") und hab es versäumt ihn nach seinem Namen zu fragen ...#

Doch seit einigen Tagen ist er nicht mehr an der üblichen Stelle.
Gab es Ärger mit der Polizei?
Streitigkeiten mit den anderen "Streetworkern" die Windschutzscheiben putzen?
oder macht er sich einen schönen Tag in Berlin Mitte (wo er irgendwie, irgendwo kostenlos in einer Wohnung lebt)?

Seinen Namen weiss ich noch immer nicht, also bleibt er der Strassen-Jongleur ohne Namen.

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_ introducing mogwai

Die Karte für das Introducing Festival 2003 hab ich im totalen Mogwai-Rausch gekauft:
nach dem Mogwai Gig im Juni (Maria, Berlin) war ich so aufgekrazt und hab mir panisch die Tickets gesichert ("da gehen bestimmt alle wegen Mogwai hin...").

Mogwai Introducing 2003 Berlin Columbiahalle
Samstagabend in der Columbiahalle: Tickets gibt's noch genug, Mogwai spielt laut Plan als letzte Band kurz nach Mitternacht. Immerhin kann man den mittelmässigen Bands wie Zoot Woman und Kante in den nahegelegenen Outdoor-Bereich entfliehen und dort teurer Bier trinken. Die Bright Eyes sind ganz angenehm und der Headliner Blumfeld eine wirkliche Überraschung: das live gespielte Material von der "L'etat et moi" ist toll und ich muss mir nur 3 oder 4 Stücke aus der Kategorie "Liedermacher-Scheiss" anhören (Immerhin werden die wenig guten Songs der neuen Platten auch performt). Natürlich ist von der "Ich Maschine" nichts zu hören, aber das hätte ich nun wirklich nicht erwartet...

Dann mit extremer Verspätung lüftet sich der rote Vorhang gegen 1.30 für Mogwai. Nachdem man sich fürs lange-dableiben bedankt (etwa die Hälfte des Publikums ist nach Blumfeld verschwunden) geht's mit Songs vom neuen Album los.
Brachial-akribisch gleich der erste Song: Pole der Ruhe die von harmonischem Lärm durchbrochen werden, immer an der Grenze zur Ohrwurmtauglichkeit für Einflugschneissen-Bewohner. Jeder Song erscheint mit der für Mogwai typischen Bolero-artigen Flächen-Struktur: Anfangs minimalistisch-akrobatisches Gitarrengezupfe auf die dann peu-a-peu eine Schicht nach der anderen gelegt wird. Mit jeder neuen Schicht (meistens Saiteninstrumente) erlangt der Song eine neue Komplexität, die jedoch nicht willkürlich, sondern klang-akribisch und exakt im timing auf die vorige Struktur aufgelegt wird.

Irgendwann erreicht ein Mogwai Song dann seinen Klimax: Am Komplexitäts-Pol hört man mindestens 3 Gitarren, ein Bass und Schlagzeug, die sich zu maximaler Lautstärke summieren. Das Gesamterlebnis ist dann deutlich mehr als die Summe der einzelnen Teile. Nach dem Kimax passiert erneut etwas Mogwai typisches: das Brachial-Gewitter wird nicht einfach beendet, sondern jede aufgetragene Schicht wird fein säuberlich auch wieder abgetragen. Nach dem Pol wird die Komplexität des Songs wieder schrittweise runtergefahren. Meist verläuft diese Phase des Songs zwar schneller als beim Aufbau, aber sie beschliesst das eigenwillige Konzept von Mogwai.

Nachdem die Frontmänner alle Gitarren durchgeschrubbt haben und die Saiten der Länge nach von der Griffleiste hängen (und zwar alle!) endet kurz vor 4 Uhr die Performance von Mogwai mit endlosen Feedback-Schleifen die sich locker als Geburtsstätte für Tinnitus Defekte eignen. Man muss schon die Zähne zusammenbeissen als die Gitarren mit ihren Gurten gleich am Marshall-Verstärker festgezurrt werden und die Männer die Bühne verlassen.

Mogwai ist Rock Action pur!

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_ embracing the world

Hallo liebe Freunde.

Die Party die wir gemeinsam am Samstag gefeiert haben war der Wahnsinn!

Es fühlte sich an als ob man die ganze Welt umarmen darf - eine viel zu seltene Emotion...

DANKE.

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_ Nerd Congress 19C3

Der Chaos Computer Club veranstaltet mal wieder seinen jährlichen Kongress in Berlin. Ich fahre einfach mal hin und bezahle die 20 Euro Eintritt wofuer ich mir meinen Nickname (maC.) selbst auf den Eintrittspass schreiben darf, und der dann von einem Mann mit langem Bart in Plastik eingeschweisst wird. Im Vorfeld habe ich Zuhause den Fahrplan studiert und mich fuer die Vortraege entschieden deren Titelthemen ich halbwegs verstanden habe - Nicht einfach bei Veranstaltungen wie "Rapid Deployment von IPv6 mit 6to4", "Buffer Overflows for Beginners" oder "Smartcards mit SOSSE sind lecker".

Ich hab mir also "Pop Culture and Media Hacking" von Rudy Rucker Jr. angehoert, was nicht wirklich spannend aber einfach nett war. Eigentlich betreibt Rudy nur eine Website über die Töchter von George W. Bush und erzaehlt ein bisschen darueber aus welchen Medien er Inhalte kopiert und wie er sie veraendert. Hier geht es nicht um Technik und deshalb fragen einige Anwesenden nach "How many Gigabyte Traffic do you have a month?" und ähnlichem. Als Rudy mit "I just care for the uniques (eindeutige Besucher) not the Gigabytes..." antwortet, ist der Raum von Unverstaendnis gekennzeichnet.

19C3 - Nerd Congress

Der Vortrag über "Biometrie - Funktionsweise und Sicherheit" ist okay und die Veranstaltung "Die fünf Pforten der Manipulation" ist hervorragend praesentiert und inhaltlich aeusserst spannend.

Nicht erst "Nerdsport: Raketen basteln für Anfänger" draengte den Gedanken an eine totale Nerd-Veranstaltung auf. Jeder zweite Besucher der Vorträge hat ein Laptop vor sich - die meisten aufgeklappt und angeschaltet. Fast alle Kongress-Teilnehmer lassen sich den Early-Adaptors zurechnen: Fabrikneue Laptops inklusive WaveLAN-Karte (Hatte Jeder!!!), Nokia Communicator Telefonknochen, PDAs mit Linux und alles natuerlich immer ONLINE!

Nerds everywhere: Pizza-Service-Adressen auf der Kongress-Website (nur die mit Online-Bestellfunktion), Smalltalk links neben mir über "NetBSD", Herr-der-Ringe-Filme in der Aula, Club-Mate statt Becks, formvollendete Spasszigaretten und ein "Vorsicht: Sie betreten jetzt die Matrix"-Schild am Ausgang zur Kreuzberger Nacht.

Hey Nerds! Ich komm wieder ... keine Frage!

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_ digitale postkarten

an dieser stelle, für alle daheimgebliebenen ein einblick in mein digitales bilderarchiv das in südafrika entstanden ist.

die spielregeln sind einfach und gelten für das gesamte weblog:

/1/ mit der maus auf das kleine bild und warten bis die bildbeschreibung kommt.

/2/ mit der maus klicken und das bild in gross ansehen

/3/ auf zum nächsten bild und dann wieder punkt 1.

_visualDIARY [click it!]
im vordergrund das alte cape town (castle) und im hintergrund das neue (downtown) typischer blick in eine seitenstrasse in upper cape town tafelberg mit tischdecke
ansichten von kapstadt.

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sonnenuntergang auf dem tafelberg - teil 1 sonnenuntergang vom sundeck in clifton sonnenuntergang auf dem tafelberg - teil 2
fototapeten für die 70er jahre.

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zwei küssende löwen (alter: 7 wochen) fantis im addo elephant park schlomo - unser kleiner gremlin
wilde tiere in südafrika.

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S*T*O*P don't drink and drive (spotted in J-Bay) sitzbank nur für weisse (gesehen während der apartheid)
andere länder - andere schilder.

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stramme briese am südwestlichsten punkt afrikas seapoint public pool, cape town, south africa
upside-down-formatige bilder.

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_unterwegs am kap

unterwegs zum kap der guten hoffnung: wir starten um 9uhr und bereits nach 10 minuten hat Schlomo (der hund) knapp 2 kilo stinkende exkremente auf dem weissen kunstledersitz von miriams mercedes abgeladen. nachdem der scheiss in der mülltonne war und wir gut durchgelüftet hatten, landeten wir bei "chapman's peak" in einem dead end: die küstenstrasse war aufgrund von bauarbeiten barrikadiert und wir mussten umkehren. die schilder die uns darüber informierten waren 1km vor der sackgasse aufgestellt, der (unausgeschilderte) umweg den wir fahren mussten betrug knapp 40km. nicht weiter schlimm wenn man wie wir zeit hat, einen 260er mercedes-benz faehrt und die strassen durch das südlichste südafrika führen.

_visualDIARY [click it!]
schlomo im auto der blick aus der fahrerkabine sonnenuntergang dann zuhause auf dem sundeck

irgendwo dann frühstück und mehrmals "um den block fahren" weil U-turns mit dem langen schiff das wir steuern nicht so einfach auszuführen sind. in "Simon Town" sehen wir ein braunes schild mit einem pinguin, also links abfahren und zum "Boulders Beach" wo einige tausen pinguine auf wenigen quadratmetern strand rumstehen. weil wir mit hund nicht reindürfen warte ich mit Schlomo vor dem wärterhaus und belausche vorbeigehende touristen: "the pinguins came here in 1984 and since then they just chill out on this spot" (ein reiseführer zu einer gruppe britischer rentner) - "ein schöner bursche" (ein schwabe zu Schlomo an meiner leine) - "nisch do long, wir wolln duch zum stroond" (eine frau aus sachsen zu ihren zwei kindern). bei der einfahrt zum nationalpark am kap gibt's probleme: mit hund dürfen wir nicht rein. also rückwärtsgang , und mit Schlomos kopf im fahrtwind nach "Scarborough" zum "Camel Rock Beach". dort sehen wir viele surfer auf relativ langen brettern und neopren-mützen signalisieren eiskaltes wasser (vermutlich um die 14 grad).

wir rennen mit Schlomo über den strand und fahren anschliessend zum "Camel Rock Restaurant" um dort austern, griechischen salat, cola, wasser und kaffee in uns aufzunehmen. danach spielen wir mit einem zerfledderten trivial pursuit spiel (britische genius III version mit auffällig vielen fragen zu südafrika) und ich bestelle eine schachtel zigaretten. die erste kippe des tages schmeckt so scheisse und ich beschliesse mal wieder aufzuhören... irgendwann bezahlen wir zusammen 14 euro und fahren wieder nach kapstadt zurück - diesmal in knapp einer stunde dank autobahn. den sonnenuntergang sehen wir vom sonnendeck "unseres" hauses und Tons macht die weltbeste guacamole und einen tollen salat.

der beste sightseeing tag bisher, morgen wollen wir Kapstadt inspizieren.

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